
2020: Freiburg 900 Jahre
Freiburg mit dem Blick in die Vergangenheit und mit dem Blick in die heutige Zeit zu sehen und dies zu interpretieren, ist für mich eine künstlerische Herausforderung.
Druckvorlagen des Malermeisters Eduard Buggle aus der Karthäuserstraße in Freiburg aus den 1920er Jahren inspirierten mich, diese Schrift der Vergangenheit in der Gegenwart wieder aufleben zu lassen.

Sie ist nur einen Hirschsprung entfernt…diese Stadt im Süden Deutschlands mit ihren 28 Stadtteilen – plus 1 – Dietenbach.

Umgeben ist der Umriss der Stadt von vielen Pflastersteinen, die, wenn sie es könnten, viele Geschichten erzählen würden.
Die Andeutung eines Stolpersteines erinnert an die furchtbaren Zeiten des 2. Weltkrieges in Freiburg.

Der Bertoldsbrunnen ist inzwischen nicht mehr klassisch nur ein Denkmal, sondern vielmehr der Treffpunkt für Jung und Alt in der Innenstadt.
Die Erinnerung an den Fischbrunnen, der bis 1806 die Stelle des Bertoldsbrunnens schmückte und heute auf dem Münsterplatz zu sehen ist, ist in dem Bild durch eine Briefmarke der Französischen Besatzungszone Badens von 1949 dargestellt.
Der Blick vom“ Berti“ zum Martinstor zeigt auf dem Ziffernblatt, dass es bezüglich der weltpolitischen Themen 5 vor 12 Uhr ist.
Interessant für mich war, dass die römische Zahl X künstlerisch vom Gestalter 1901 so abgewandelt wurde, dass es wie ein P aussieht.
Das Münster nur als Schatten im Hintergrund symbolisiert für mich die christlichen Werte.

Die aktuelle weltpolitische Situation gibt mir Anlass, Frieden ganz bewusst als das höchste Gut der Menschheit, welches bewahrt werden muss, zu sehen.
Die Friedenstaube auf blauem Grund, die in den 80er Jahren als Aufkleber viele Autos schmückte, sind daher im Hintergrund abgebildet.

Der Mythos um das Krokodil im Gewerbebach „…sieht uns und euch und denkt sich viel“, so ein Auszug des Spruches am Gewerbebach, für mich auch ein Plädoyer an die Geisteswissenschaften.
Im Gegensatz dazu der Sportgeist von Freiburg, der durch das Logo des SC Freiburg, das sich im Auge des Krokodils spiegelt, zum Ausdruck kommt.
Das Hohlbeinpferd, das 1936 von Bildhauer Werner Gürtner geschaffen wurde, hat durch seine subversive Street Art inzwischen Kultstatus und ist für mich mit Kindheitserinnerungen in der Wiehre verbunden.
Die kleine Schwarzwaldquietscheente, die oft im „Freiburger Bächle“ am Münster schwimmt, steht für den Positivismus, der Freiburg immer begleitet und vergessen lässt, dass nicht nur rund ums Münster im 2. Weltkrieg alles zerbombt und zerstört war.
Im Hintergrund das Georgskreuz, welches seit 1368 die Flagge von Freiburg ist.
